Nach seiner seiner ersten musikalische Ausbildung im Rahmen der Wiener Sängerknaben und am musischen Gymnasium in Salzburg begann der Wiener Tenor sein Gesangsstudium zunächst am Salzburger „Mozarteum“ und schloss dieses bei Prof. Franz Lukasovsky an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien ab.

Bereits während seiner Studienzeit debütierte Alexander Mayr mit großem Erfolg  als Toni in Hans Werner Henzes „Elegie für junge Liebende“ im Wiener Odeon und wurde kurz darauf für die Titelpartie der Oper „Schreber“ von Peter Androsch ans Stadttheater Klagenfurt und ins Ensemble der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf engagiert.

Als Spezialist für hohe Tenorpartien bilden Rollen aus diesem Fach, wie etwa die Nase und der Wachtmeister in Schostakowitschs „Die Nase“, der Astrologe in Rimski-Korsakows „Der Goldene Hahn“ oder der Student Arkenholz in Reimanns „Die Gespenstersonate“ einen wichtigen Schwerpunkt in seinem Repertoire.

Da bereits früh mit der Musik der Moderne in Berührung gekommen, feierte er viele Erfolge als Interpret zeitgenössischer Musik: so etwa mit der Titelpartie der Oper „Ion“ beim Aldeburgh Festival und dem Almeida Festival in England, als Kaufmann in Rihms „Jakob Lenz“ im Rahmen der Salzburger Festspiele, oder mit der Tenorpartie in der international beachteten Opernuraufführung von Stockhausens „Sonntag aus Licht“ an der Kölner Oper.

Sein traditionelles Repertoire vom Barock bis zur Romantik umfasst Opern- und Operettenpartien aus dem Charakter- dem Lyrischen- und dem Spielfach, wie u.a. den Mengone (Der Apotheker/Haydn), Basilio (Le Nozze di Figaro), Janek (Vec Makropulos/Janacek), Armande (Graf v. Luxemburg), Brioche (Lustige Witwe), Stanislaus (Vogelhändler), Spalanzani, sowie Franz / Cochenille / Pitichinaccio / Andreas (Hoffmanns Erzählungen), Trin (La Fanciulla del West/Puccini), Scaramucio (Ariadne), Protagonist (Protagonist / Weill), uvm.

Unter der Leitung namhafter Dirigenten und Regisseure, wie etwa Stefan Soltesz, David Parry, Peter Keuschnig, Johannes Kalitzke, Christoph Loy, Brigitte Fassbänder, Andrea Schwalbach, Stein Winge, Sir Peter Ustinov, La Fura dels Baus, uvm. war Alexander Mayr an vielen internationalen Bühnen engagiert: u.a. an den Theatern in Innsbruck, Klagenfurt, Basel, Luzern, Lübeck und Oldenburg, für die Opernszene Wien, die Neue Oper Wien, an der Wiener Kammeroper, der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, der Oper Köln, am Wuppertaler Opernhaus, an der Oper Kiel, der Opera Zuid in Maastricht, an der Griechischen Nationaloper in Athen, am Aalto Theater Essen und an der Frankfurter Oper, bei den Operettenfestspielen in Bad Ischl, sowie für das Aldeburgh und das Almeida Festival (London), für das Osterklang Wien Festival und das Internationale Kammeropern Festival in Zwolle/NL, die Salzburger Festspiele und die Bregenzer Festspiele.

Mit dem Radiosymphonieorchester Wien, der Camerata Academica Salzburg, der Nordwestdeutschen Philharmonie, dem Ensemble Contrechamps und weiteren Orchestern war Alexander Mayr mit verschiedenen Konzertprogrammen, wie etwa Orffs „Carmina Burana“, konzertanten Opernaufführungen oder Opern- und Operettengalas u.a. im Wiener Konzerthaus, im Konzerthaus Dortmund, im Linzer Brucknerhaus, im großen Saal des Mozarteums in Salzburg, oder auch im Radio Studio Ernest Ansermet in Genf zu hören.

Neben seiner Tätigkeit als Tenor stand Alexander Mayr immer wieder auch als Countertenor auf der Bühne. Seine Diskographie umfasst CD-Einspielungen von Carl Orffs „Carmina Burana“, Michael Mautners „Dantes Fest“, eine CD und Video Live-Aufnahme von Claudio Monteverdis „Orfeo“ aus der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf und eine DVD Live-Aufnahme von Ernst Kreneks „Karl V.“ von den Bregenzer Festspielen 2008.

Alexander Mayr betreut Studierende als Univ. Professor für Gesang und Angewandte Gesangsdidaktik am Antonio Salieri Institut für Gesang und Stimmforschung in der Musikpädagogik der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er unterrichtet regelmäßig Meisterklassen, u.a. an der Hochschule für Musik in Genf und der HEM in Neuchâtel, der Ferdinand Rebay Musikakademie in Heiligenkreuz sowie im Rahmen der Rhodope International Summer Academy in Shiroka Laka/Bulgarien (weitere Informationen: www.belcanto-vienna.at).

Seit einigen Jahren widmet sich Alexander Mayr auch intensiv der künstlerisch wissenschaftlichen Forschung  zu den Themenbereichen “historische Gesangstechniken und Gesangsästhetik”, “historische Aufführungspraxis von Vokalliteratur” als auch “Gesangsphysiologie” und “akustische Phänomene der Phonation”.  Mit Auszeichnung wurde er 2014 für sein künstlerisch wissenschaftliches Dissertationsprojekt “Die voce faringea, Rekonstruktion einer vergessenen Kunst” (www.voce-faringea.com) an der Kunstuniversität Graz zum Dr. art. promoviert.

Er hat diverse gesangswissenschaftliche Artikel, u.a. im Journal of Voice und der Vox Humana veröffentlicht und im November 2018 ist sein Buch “Voce faringea, eine Kunst der Belcanto-Tenöre. Geschichte – Physiologie und Akustik – Übungen” im Bärenreiter Verlag erschienen (ISBN 978-3-7618-2468-9).